Im Jahr 2016 verstarb unser langjähriges Mitglied Herr Jürgen Geiger plötzlich und unerwartet im Alter von 75 Jahren. Bis zuletzt war er aktiv in seinem Ingenieurbüro Dipl.-Ing. J. Geiger & Ing. K. Hamburgier mit Sitz in Essen tätig.

Nach Gründung in 1974 hat er das Büro über 4 Jahrzehnte erfolgreich geführt und es zu einer der wichtigen Ingenieur­adressen für Straßenverkehrstechnik in Nordrhein-Westfalen entwickelt. Sein unternehmerisches Handeln und seine Innovationsfähigkeit waren dabei prägend für die gesamte Branche der Lichtsignalsteuerung.

Gerade zum Zeitpunkt seiner Bürogründung war es ungewöhnlich und mutig, sich im Bereich der Straßenverkehrstechnik selbstständig zu machen, da damals mit dem Bau und Betrieb von Lichtsignalanlagen auch die damit verbundenen Planungsleistungen fast ausschließlich bei den Herstellerfirmen lagen. Zeitgleich mit einigen wenigen Ingenieurkollegen, die gleichermaßen, im gesamten Bundesgebiet verteilt, engagiert tätig waren, erbrachte er eine wichtige Pionierleis­tung, um das Berufsbild des beratenden und planenden Verkehrsingenieurs zu etablieren.

Seine berufliche Entwicklung ging einher mit dem Einzug der Mikroprozessortechnologie und der neu geschaffenen Möglichkeit der herstellerunabhängigen Entwicklung und Programmierung von verkehrsabhängigen Steuerungsverfahren für Lichtsignalanlagen. Gerade auch in diesem Tätigkeitsfeld hat das Ingenieurbüro Geiger & Hamburgier unter seiner Führung wichtige und innovative Lösungen erarbeitet und somit die Entwicklung der Lichtsignalsteuerung in Deutschland maßgeblich beeinflusst. Als Gründungs- mitglied hat Herr Jürgen Geiger von Anfang an den Verband der Ingenieurbüros für Verkehrstechnik e.V. nachhaltig unterstützt und die Verbandsziele mitgetragen. Insbesondere die Sicherung unabhängiger Beratung sowie die Weiterentwicklung der Ingenieurleistungen  auf dem Gebiet der Straßenverkehrstechnik waren ihm dabei ein wichtiges Anliegen. Aufgrund seines Fachwissens und seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der verkehrsabhängigen Steuerungsverfahren sowie der Entwicklung hierfür notwendiger Software-Werkzeuge hatte seine Einschätzung und sein Rat in fachlichen und standesrechtlichen Fragen auch im Kreise der VIV-Kollegen immer ein besonderes Gewicht.

Wir trauern um einen besonderen Kollegen und werden seiner Persönlichkeit ein ehrendes Andenken bewahren.